Den Kindern den Wert der Ameise vermitteln – Jahreshauptversammlung der Ameisenschutzwarte

Den Kindern den Wert der Ameise vermitteln – Jahreshauptversammlung der Ameisenschutzwarte

Straßkirchen  Nach Beendigung der Aufräumarbeiten in den durch den Sturm Kolle und die Borkenkäferinvasion schwer geschädigten Wäldern wollen Mitglieder und Förderer der Ameisenschutzwarte Passau-Straßkirchen-Nord in Zusammenarbeit mit den Waldbauern eine Erhebung der noch intakten Ameisenhaufen starten.

In der Jahreshauptversammlung betonte der 1. Vorsitzende und stellvertretende Landrat Raimund Kneidinger im Gasthaus Girmindl, dass im Berichtsjahr 2019 die Kinder in der Vermittlung von einschlägigem Wissen zum Naturschutz im Mittelpunkt standen. So haben 89 Kinder der Grundschule Straßkirchen das Haus am Strom besucht. Dazu gab es ein umfangreiches Schulungsprogramm von Flora und Fauna an Bachufern und dem Leben von Insekten und anderen Tieren in Blühwiesen. Die Lehr- und Informationsfahrt wurde von der Ameisenschutzwarte mit 500 Euro unterstützt, ebenso vom Elternbeirat der Grundschule.

 Als nächstes wird die Grund- und Mittelschule Salzweg zu einer Lehr- und Informationsfahrt zum Haus am Strom in Jochenstein eingeladen und von der Ameisenschutzwarte bezuschusst. Auch der Vorschlag von Martin Ranzinger jun. soll realisiert werden, in Straßkirchen für Kinder und Jugendliche Umweltinformationen an Gewässern  und Biotopen anzubieten, wozu Kneidinger seine Unterstützung zusicherte. Der Vizelandrat hob hervor, dass der Schutz der Waldameisen hochaktuell sei, nachdem die Waldbesitzer von einer regelrechten Invasion des Borkenkäfers betroffen sind und speziell die Waldameise als natürlicher Feind des Borkenkäfers einen kleinen Teil bei der Bekämpfung beitrage. Ebenso vernichte die Waldameise Raupenschädlinge an Eichen und anderen Laubbäumen.

Schriftführer Altbürgermeister Horst Wipplinger dankte in diesem Zusammenhang Martin Ranzinger, dass er zur fachlichen Unterstützung der Ameisenschutzwarte einen Lehrfilm der Würzburger Landesanstalt organisiert und aufbereitet habe, bei dem auch noch der verstorbene Ehrenvorstand der Ameisenschutzwarte Fritz Matthäi  sen. mitgewirkt habe. 

Es folgte der Kassenbericht von Bezirks- und Gemeinderat Josef Heisl jun., der anregte, dass künftig alle Zahlungen über ein Girokonto abgewickelt werden sollen. Heisl lobte die hervorragende Organisation der Veranstaltungen  mit der Grundschule durch den 1. Vorsitzenden Raimund Kneidinger. Kassenprüfer Rudi Gibis hatte mit Vereinswirt Martin Berndl die Kasse geprüft und für in Ordnung befunden.

Nach der einstimmigen Entlastung der gesamten Vorstandschaft wurde in mehreren Diskussionsbeiträgen darauf hingewiesen, dass bei den Waldarbeiten mit Harvestern und Rückefahrzeugen nach dem Sturm Kolle und dem Käferbefall auch verschiedene Ameisenhaufen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Allgemein wurde aber den Waldbauern großer Respekt und Anerkennung für die Rücksichtsmaßnahmen zum Schutz der Waldameisen ausgesprochen.

Auf Vorschlag von Josef Heisl jun. wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die nach Abschluss der Aufräumarbeiten in den Wäldern des Vereinsgebietes Straßkirchen Nord eine Bestandsaufnahme der Ameisenhaufen durchführt und diese kartiert. Der AG gehören Bezirksrat Josef Heisl jun., Vizelandrat Raimund Kneidinger, Altbürgermeister Horst Wipplinger, Matthias Klinger, Imker Georg Böck, Nadja Homm, Martin Berndl, und Martin Ranzinger jun. an. Man einigte sich auch darauf, dass der geplante Ameisenlehrpfad zwischen Straßkirchen und Wurmeck erst nach der neuen Bestandserhebung wieder beraten werden sollte. Einstimmig plädierten die Mitglieder dafür, dass dem von Umweltverbänden geforderten Verzicht auf Schutzhauben mit Drahtgeflechten auf Ameisenhaufen auch künftig gefolgt werde. –sl-Bild:  Die Arbeitsgruppe wird die neue Bestandsaufnahme und Kartierung der Ameisenhaufen vornehmen, v. links Altbürgermeister Horst Wipplinger, Matthias Klinger, Georg Böck, Martin Berndl, 1. Vorsitzender Raimund Kneidinger, Nadja Homm und Bezirksrat Josef Heisl jun.