Niederbayerische Thermalbäder öffnen wieder – Aber auch Innenwasserflächen notwendig

Bad Griesbach/Bad Füssing/Bad Birnbach  Die Freude überwiegt bei den beiden Bezirksräten Cornelia Wasner-Sommer und Josef Heisl jun. über die teilweise Wiedereröffnung der Thermalbäder in den Kurmetropolen des Passauer Landes. In den Kurorten Bad Füssing, Bad Griesbach und Bad Birnbach dürfen nach den Aussagen in der Pressekonferenz des Bayerischen Ministerpräsidenten die Außenanlagen von Badeanstalten ab dem 8. Juni 2020 wieder öffnen. Doch den beiden Bezirksräten, die auch Verbandsräte in den drei Thermalbädern des Bezirks sind, geht dieses Zugeständnis, das auch die Kurmittelhäuser betrifft, zu wenig weit. Das sei für das Hotel- und Gaststättengewerbe in der Kurregion zu wenig, weil die Innenwasserflächen in den Thermalbädern noch nicht zur Verfügung stehen, stellen die Beiden fest.

Mit Hochdruck werde auf Basis des am 11. Mai von den Werkleitern verabschiedeten Maßnahmenpakets alles daran gesetzt, dass wieder geöffnet werden könne. Allerdings sei als zwingende Voraussetzung die Zustimmung zur möglichen Nutzung der Sanitär- und Duschbereiche sowie Umkleiden genannt, welche im Laufe der nächsten Tage erwartet wird, betont Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Das Ergebnis dieser Lockerung werten  auch die beiden Bezirksräte grundsätzlich als positiv und als Ergebnis ihrer politischen Arbeit und des Engagements für die Kurorte. 

„Weiterhin sehr kritisch zu sehen ist allerdings, dass lediglich die Außenanlagen geöffnet werden dürfen“, betont Bezirksrat Josef Heisl, der auf die Wetterabhängigkeit bei den Außenanlagen verweist. Gepaart mit dem zwingenden Einhalten zahlreicher hygienischer Vorgaben ergebe sich für jedes Bad eine minimal mögliche Kapazität, welche nicht nur wirtschaftlich sondern auch und im Vergleich mit den österreichischen Thermen weiterhin ein unzureichend attraktives Angebot für die niederbayerischen Kurorte darstelle. Cornelia Wasner-Sommer sieht mit der Öffnung unter den bisher bekannten Bedingungen bei jeder Therme ein voraussichtliches  zusätzliches Defizit von wenigstens 50 000 Euro monatlich. „So wird das völlige Öffnen der Kurmittelhäuser nicht nur von den Beherbergungsbetrieben sehnlichst erwartet“, betont die Verbandsrätin.

Das Öffnen zum jetzigen Zeitpunkt sei ein wichtiges Zeichen der Solidargemeinschaft der Umlagezahler und ein erforderliches Engagement zum Erhalt von Arbeitsplätzen in dieser vom Tourismus deutlich abhängigen Region, betonen Wasner-Sommer und Josef Heisl. Als nächste bedeutende Erleichterung sei aber sicherlich die Öffnung der Innen-Wasserflächen baldmöglichst umzusetzen. Dies vor allem auch deshalb, weil im angrenzenden österreichischen Thermenbereich die Bäder seit 29. Mai 2020 bereits vollständig geöffnet sind. 

Weitere Lockerungsschritte seien in den niederbayerischen Thermalbädern deshalb dringlich und unumgänglich, sind sich die beiden Bezirksräte einig, die auch als Verbandsräte unmittelbar für die Thermalbäder des Bezirks Niederbayern Verantwortung tragen. Deshalb appellieren sie an die im Freistaat politisch verantwortlichen, unverzüglich die Voraussetzungen im niederbayerischen Thermenland denen in Oberösterreich anzupassen. Schließlich trennen beide nur der Inn und wenige Kilometer Luftlinie. Wasner-Sommer und Heisl verweisen darauf, dass ein problembewusster Stamm an Fachpersonal für die nötige Hygiene und die Einhaltung der umsetzbaren Abständsregeln sorgen würden. „Wir sorgen uns bei einem weiterem Bestand der Einschränkungen nicht nur um die Auswirkungen auf den Tourismus sondern sehen auch die Bedeutung der Thermalbäder für die Gesundheit der Menschen in der Region, die ja auch regelmäßig die Kureinrichtungen in Anspruch nehmen“, betonen Cornelia Wasner-Sommer und Josef Heisl jun. unisono.