Salzweg – Straßkirchen

Gemeinde Salzweg:

Ich möchte Sie kurz durch meine Heimatgemeinde Salzweg-Straßkirchen führen:

Lage:

Über die hügeligen Ausläufer des südlichen Bayerischen Waldes, zwischen der „schwarzen Perle“, unserer wunderschönen  Ilz und  dem Satzbach, erstreckt sich auf einer mittleren Höhe von 420 m das Gebiet der Gemeinde Salzweg-Straßkirchen. Es wird im Süden von der Stadt Passau, im Osten von der Gemeinde Thyrnau, im Norden von der Gemeinde Büchlberg und der Marktgemeinde Hutthurm und im Westen von der Ilz begrenzt. Am anderen Ufer der Ilz leben unsere Nachbarn in den Gemeinden Ruderting und Tiefenbach.

In der Gemeinde, die 1972 durch die Gebietsreform aus den zwei Kommunen Salzweg und Straßkirchen entstand, gibt es deshalb auch zwei zentrale Orte. Salzweg weist eine  Siedlungsanlage auf, die sich im Wesentlichen entlang von Straßen entwickelte. Das ältere, im Laufe der Jahrhunderte  ganz anders gewachsene, Straßkirchen hat einen historisch wertvollen Ortskern. Das Zentrum, die sogenannte „Scheibe“, wird umsäumt von der 600 Jahre alten Pfarrkirche St. Ägidius und dem geschichtsträchtigen Gutsbesitz der heutigen Familie Böhm. Das Zentrum steht unter Ensembleschutz und zählt zu den schönsten Plätzen des Landkreises Passau. Vom Turm der dominanten Pfarrkirche kann man fast das gesamte Gemeindegebiet überschauen.

Geschichte:

Die ersten urkundlichen Nennungen Salzwegs und Straßkirchens datieren beinahe zeitgleich aus den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts. Der Archivdirektor des Diözesanarchivs von Passau, Dr. Herbert Wurster, ist in seinen Nachforschungen zu der Meinung gelangt, dass erste Siedlungsnachweise für Straßkirchen um 1002 vorliegen, weshalb ich mit meinem Heimatort auch im Jahre 2002 das Jubiläum „1000 Jahre Straßkirchen am Goldenen Steig“ feiern konnte.

Damit möchte ich ihnen gleich diesen geheimnisvollen Zusatz „Goldener Steig“ erklären. Seit dem frühen 16. Jahrhundert ist für den Handelsweg nach Böhmen diese Bezeichnung belegt. Es soll Reichtum ausdrücken, der durch den lebhaften Handel entstand. Die Hauptgüter dieses internationalen Handelsverkehrs waren Salz und venezianische Waren von Passau nach Böhmen, wogegen die Fracht auf dem Rückweg vor allem aus Getreide, Tuchen und auch Wein bestand. Transportiert wurde das alles auf Maultieren, den sog. „Saumtieren“, weshalb die Transporteure auch „Säumer“ genannt wurden.

Straßkirchen das damals mit seinen 220 Anwesen schon Pfarrdorf war, ein Amt besaß und somit auch die Gerichtsbarkeit übertragen bekommen hatte, beherbergte die größte Brauerei in der Region, weshalb auch große Teile des Ortskernes weitläufig unterkellert sind.

Die Pfarrei Straßkirchen (in Salzweg gab es damals noch keine) stand zunächst unter der Grundherrschaft des Klosters Niedernburg in Passau und gehörte später zur Pfarrei St. Bartholomäus in der Passauer Ilzstadt. Bereits 1773 wird eine Schule in Straßkirchen erwähnt, also weit vor Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1785. Diese mussten bis 1910 auch die Kinder aus Salzweg besuchen, bis der Ort sein eigenes Schulhaus bekam.

Die Zeit nach 1945

Das Kriegsende brachte es mit sich, dass auch in Salzweg und Straßkirchen viele Flüchtlinge und Vertriebene ankamen. Nach schriftlichen Unterlagen hielten sich bis zu 1 300 „Evakuierte“ in der damaligen Pfarrei auf. Im Vorschau der Änderungen (Link öffnet in neuem Tab/Fenster)Jahre 1946 betrug der Bevölkerungsanteil der Vertriebenen 27,4 Prozent.

Mittlerweile haben sich beide Pfarreien im Jahre 1978, auch wegen des sich verschärfenden Priestermangels, zum Pfarrverband Salzweg-Straßkirchen zusammengeschlossen.

Die weltliche „Ehe“ wurde schon am 1. Januar 1972 bei der Gebietsreform geschlossen, als wir Straßkirchner uns freiwillig der Gemeinde Salzweg anschlossen. Damals betrug die Einwohnerzahl beider Gemeinden 3 478, jetzt  liegt sie bei über 6 600 Bürgern.

Bei uns funktioniert auch noch die für ein gedeihliches Zusammenleben notwendige Kooperation zwischen Schule, Kirche, politischer Gemeinde und den Ortsvereinen sehr gut, was sich in vielen gemeinschaftlichen Veranstaltungen Aktionen deutlich zeigt. Das ehrenamtliche Engagement in den Bereichen Soziales, Kultur, Vereinswesen und Kirche ist auf einem vergleichsweise sehr hohen Niveau.


Unterwegs mit Hündin Lena an der Ilz.