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13.06.2024 | Magdalena Berger | Neureichenau/Klafferstraß

„Es braucht ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft“

MdL Heisl im Austausch mit BBV-Bezirkspräsident Jäger und stellvertretendem Kreisobmann Bauer

Die Zukunft der Landwirtschaft – ein Thema, das viele Menschen umtreibt. Besonders aber Siegfried Jäger, den Bezirkspräsidenten des Bayerischen Bauernverbandes Niederbayern. Daher hat er den CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl zu sich auf den Hof eingeladen, um sich über die aktuellen Belange der Landwirtschaft auszutauschen.

Foto (Magdalena Berger): (v. l.): Der niederbayerische BBV-Präsident Siegfried Jäger auf seiner Weide mit MdL Josef Heisl und dem stellvertretenden Kreisobmann Johann Bauer.
Siegfried Jäger betreibt in Klafferstraß eine Landwirtschaft mit 115 Kühen, einer Biogas- sowie Photovoltaik-Anlage. „Die Landwirte dürfen sich beim Thema Energie und Strom nicht abwimmeln lassen. Denn gerade für die kleineren Betriebe kann das Stromgeld eine Entlastung zum oft stark schwankenden Milchgeld bieten“, so Jäger. Sein stellvertretender Kreisobmann Johann Bauer ergänzt: „Der Milchpreis ist zwar zurzeit wieder einigermaßen in Ordnung, doch bei der Abhängigkeit vom Weltmarkt ist eine verlässliche Einnahmequelle, wie die Abschlagszahlungen für eine PV-Anlage, eine große Erleichterung.“ 
Daneben beschäftigt die beiden Landwirte die Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung ab 2025: Die zuständige Landesanstalt soll bis Ende Juni 2024 eine App auf den Markt bringen, die anhand der Wetterdaten eine Ausbringung der Gülle über Breitverteilung genehmigen soll. Der niederbayerische BBV-Präsident sieht hier allerdings zu wenig Fortschritt: „Die Breitverteilung über das Jahr 2025 hinaus muss weiterhin gegeben sein. Die Landwirte achten ja bereits heute auf die Wetterbedingen, denn eine Ausbringung bei strahlendem Sonnenschein ist ja für den Grasbestand nicht von Vorteil und die Nähstoffverluste steigen. Außer der bodennahen Ausbringung sehen die beiden Landwirte auch das Aufkommen an Maikäfern als Problem für die Futtermittelgewinnung. Nach dem starken Befall im Jahr 2019 wurde die Möglichkeit geschaffen, die betroffenen Areale mit der Fräse und dem Pflug zu bearbeiten, diese Möglichkeiten sollten nun wieder geschaffen werden – ohne den hohen bürokratischen Aufwand. „Auch in diesem Jahr ist das Auftreten der Maikäfer wieder extrem. Wenn hier keine Option geschaffen wird, die Engerlinge zu bekämpfen, haben wir wieder mit hohen Ernteausfällen in den nächsten Jahren zu rechnen“, äußert sich Jäger besorgt. Die beiden Landwirte Johann Bauer und Siegfried Jäger sind der Meinung, dass es von Seiten der Politik ein klares Bekenntnis zur Landwirtschaft braucht. „Gerade in landwirtschaftlich geprägten Gegenden, wie dem Bayerischen Wald, ist es essenziell, dass sich die Landwirte auf die Politik verlassen können und dass diese ihnen nicht die Lebensgrundlage zunichtemacht“, sichert der CSU-Landtagsabgeordnete Josef Heisl den beiden FRG-lern zu.