„Eine Streichung dieser wichtigen Stelle ist völlig unlogisch und sicherlich der falsche Weg“, so Christian Just, Vorsitzender des Wirtschaftsforums Passau e.V. in einem Gespräch mit den beiden CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl und Stefan Meyer.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Josef Heisl, Christian Just (Vorsitzender Wirtschaftsforum Passau), Christine Lindmeier, Tanja Mayerhofer (Fachinformationszentrum Einwanderung Ostbayern), MdL Stefan Meyer und Dr. Alexander Ponomarov (IQ Qualifizierung
Nicht nur die Beratungs-Nachfrage der Unternehmen sei hoch, auch der Bedarf der Migranten an dieser Beratungsstelle sei groß. „Ohne Anerkennung keine Fachkraft und damit keine Entwicklung in der Region“, bringt es Christine Lindmeier, zuständig für die IQ Fachberatung Passau am Fachinformationszentrum für Einwanderung Ostbayern beim Wirtschaftsforum Passau, auf den Punkt. „Menschen, die sich für eine Arbeit in unserem Land interessieren, benötigen eine Anlaufstelle, sonst ist der Weg der Anerkennung extrem schwierig“, erläutert Just den beiden Abgeordneten. Vor Start einer Anerkennung für ein entsprechendes Berufsbild sollte man sich daher in jedem Fall an eine Fachstelle für Anerkennung wenden – „im Gesundheitsbereich kommt man daran beispielsweise gar nicht vorbei. Und eine Anerkennung erfordert Experten“, ergänzt Lindmeier im Austausch mit den Abgeordneten.
MdL Heisl und MdL Meyer hatten sich bereits im Zuge eines Stimmkreisbesuchs des In-tegrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, MdL Karl Straub, im Frühjahr dieses Jahres um das Anliegen aus den Reihen des Wirtschaftsforums Passau bemüht – mit ersten Erfolgen: „Der Kollege Straub hat den Erhalt der Beratungsstelle bereits an oberster Stelle einfließen lassen. Der Bedarf ist da“, so MdL Josef Heisl. „Es ist wichtig, dass wir diese Stelle in der Region haben. Beratungsstellen sind von enormer Bedeutung und vor allem auch als Hilfestellung für die regionalen Unternehmen unerlässlich“, so MdL Stefan Meyer.
„Wenn wir diese Arbeit nicht machen, dann fehlt den Einwanderern das Wissen für die Antragstellungen. Dabei ist vor allem auch die persönliche Beratung zwingend notwendig. Die Menschen suchen persönliche Ansprache, das schafft Vertrauen“, bekräftigt Lindmeier den Bedarf der Beratungsstelle. „Unser Plus ist, dass wir neutral sind.“
Das Wirtschaftsforum Passau bietet Entscheidern und Institutionen aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen eine Plattform für Austausch, Vernetzung und Projektentwicklung. „Dadurch setzen wir gemeinsam Impulse für unsere Region. Mit dem Ziel, Menschen zusammen- und wirtschaftliche Interessen voranzubringen“, so Vorsitzender Christian Just. So eben auch im Hinblick zu Anerkennungsoptionen und Weiterqualifizierung von ausländischen Fachkräften.
Im Rahmen des Bundesförderprogrammes IQ – Integration durch Qualifizierung wurde in der Förderperiode 2019 – 2022 neben der Projekte „Fachinformationszentrum Einwanderung“ und „Qualifizierungsbegleitung“ auch eine Stelle „Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung“ gefördert. In der neuen Förderrunde 2023-2025 wurde das Projekt „Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung“ trotz hervorragender Beratungszahlen und -ergebnisse nicht mehr gefördert. Auch auf Nachfrage erfolgte ein ablehnender Bescheid ohne Begründung.