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05.11.2024 | Laura Eigsperger | Passau

Hebammenzentrale in Passau: Eine wichtige Unterstützung für werdende Mütter

MdL Josef Heisl und MdL Stefan Meyer im Dialog mit der Hebammenzentrale

 „Das Klinikum Passau ist in der Geburtshilfe gut aufgestellt, doch die Anzahl der Geburten lässt sich nur schwer voraussehen. Diese Unvorhersehbarkeit hat zur Folge, dass es immer wieder zu Engpässen in der Schwangerschaftsberatung und Nachsorge führt, wodurch Hebammen immer wieder vor großen Herausforderungen stehen“, wie die freiberufliche Hebamme Tanja Brunnbauer erklärt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde die Hebammenzentrale ins Leben gerufen

Foto (Laura Eigsperger): Hans Koller, Stefan Meyer MdL, Josef Heisl MdL, Simone Schneider (Hebamme), Lisa Fraunhofer (Gesundheitsregion Plus) Tanja Brunnbauer (Hebamme)

Die Hebammenzentrale fungiert als Koordinierungsstelle für die Hebammenversorgung in der Stadt und im Landkreis Passau. Frauen können sich dort registrieren und bis zu drei Wochen nach der Geburt in Form von Nachsorgebesuchen im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes Unterstützung in Anspruch nehmen. Hebamme Simone Schneider erklärt, dass die Daten der Mütter anonym an die angeschlossenen Hebammen weitergeleitet werden. Diese erhalten das voraussichtliche Geburtsdatum sowie den Wohnort der Mutter, um zu prüfen, wer über Kapazitäten verfügt und somit die Frau länger als 21 Tage nach der Geburt begleitet werden kann.

 Die Hebammenzentrale hat das Potenzial, insbesondere bei kleineren Vorkommnissen eine entscheidende Rolle zu spielen. Fehlende Ansprechpartner und Anlaufstellen führen oft dazu, dass Frauen in die Klinik fahren müssen. „Mit der Hebammenzentrale kann viel abfangen werden, was das Gesundheitssystem entlastet“, so Schneider. Die Hebammenzentrale dient auch als Anker für Frauen mit Migrationshintergrund, die oft vor zusätzlichen sprachlichen und kulturellen Herausforderungen stehen. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, werden Behandlungsverträge und Informationen auf der Website auch in mehreren Sprachen angeboten.

Obwohl die Hebammenzentrale laut MdL Josef Heisl als Erfolgsprojekt gilt, gibt es Herausforderungen. Lisa Fraunhofer von der Gesundheitsregion plus weist darauf hin, dass der Antrag auf Förderung jährlich gestellt werden muss, was zusätzliche Arbeitsressourcen kostet und zu Planungsunsicherheit führt. Aktuell berechnet sich die Fördersumme aus den Klinikgeburten, wobei pro Geburt 40 Euro bereitgestellt werden. Diese Mittel sind bis 2025 verlängert, jedoch ist die Unsicherheit in der Finanzierung ein großes Problem. MdL Stefan Meyer, Mitglied im Gesundheitsausschuss, betonte die Notwendigkeit, die bestehenden Strukturen aufrechtzuerhalten. „Es ist ein emotionales Thema, und wir müssen tunlichst vermeiden, hier zu sparen“, erklärt er.

Sowohl MdL Stefan Meyer als auch MdL Josef Heisl sind sich einig, dass die Hebammenzentrale in Passau ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Hebammenversorgung ist. Sie bietet nicht nur Unterstützung für werdende Mütter, sondern trägt auch zur Entlastung des Gesundheitssystems bei. Eine kontinuierliche und ausreichende Finanzierung sowie die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen sind entscheidend, um die Hebammenversorgung langfristig zu sichern.