Auf Initiative der beiden rechtlichen Leiter der Staatlichen Schulämter in Stadt und Landkreis Passau, Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger, konnten der fachliche Leiter Klaus Sterner und sein Stellvertreter Thomas Knab auf Einladung der Passauer Landtagsabgeordneten Christian Lindinger, Roswitha Toso (beide Freie Wähler), Stefan Meyer und Josef Heisl (beide CSU) bei der bayerischen Staatsministerin für Unterricht und Kultus Anna Stolz in München ihr Anliegen vorbringen:
(v.l.) MdL Josef Heisl, Schulamtsdirektor Klaus Sterner, MdL Roswitha Toso, Staatsministerin Anna Stolz, Schulamtsdirektor Thomas Knab, MdL Christian Lindinger und MdL Stefan Meyer zum Gespräch.
Die Schulämter in der Stadt und im Landkreis Passau sollen weiterhin mit fünf Schulräten besetzt bleiben. Laut der Abordnung aus Passau gebe es wohl Überlegungen, die fünfte Schulratsstelle nicht mehr zu besetzen. Grund hierfür sei, dass die Anzahl der Schulräte mit vier Stellen statt fünf im Verhältnis zum Stammlehrpersonal augenscheinlich ausreiche. Laut Sterner sei die Belastung an den Schulämtern Passau hoch, auch gebe es kontinuierlich zusätzliche Aufgaben für seine Mitarbeiter – Tendenz steigend. Die Staatlichen Schulämter in der Stadt und im Landkreis Passau betreuten derzeit eine nicht unerhebliche Anzahl an externen Lehrkräften, sogenannte Substitutionskräfte. Im Gespräch mit der Ministerin Anna Stolz ergriffen auch die vier Abgeordneten Partei für den Erhalt der fünften Schulratsstelle. Stefan Meyer betonte den Mehraufwand, der durch die vielen Lehramtsstudierenden an der Universität Passau für das Schulamt entstehe: „Jede Substitutionslehrkraft muss im persönlichen Gespräch belehrt, vereidigt und fortgebildet werden. Zudem müssen etwa Praktikumslehrkräfte ausgewählt und Prüfungen an der Universität koordiniert werden.“ Laut Josef Heisl sei in Stadt und Landkreis Passau die Teilzeitquote der Lehrkräfte sehr hoch, was zu einem höheren Betreuungsaufwand für die Schulräte führe. Roswitha Toso hob die relativ hohe Anzahl an kleinen Schulen im Landkreis Passau hervor. Nicht wenige Schulen wiesen weniger als 100 Schüler auf. Dies führe zu einer Mehrbelastung für die Schulämter bei der Unterrichts- und Personalversorgung. Christian Lindinger unterstrich die Rolle der Grenznähe Passaus, die zu zusätzlichen Herausforderungen bei der Integration Geflüchteter führe. „Unsere Schulämter stellen sicher, dass 25 Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Passau eingerichtet sind.“ Zusätzlich gebe es fünf von insgesamt sieben schulartunabhängigen Deutschklassen an Realschulen und Gymnasien, die ebenfalls vom Schulamt koordiniert werden. Spracherwerb sei eine wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration in die deutsche Gesellschaft, so Christian Lindinger.
Anna Stolz, der die Argumente zur Notwendigkeit einer fünften Schulratsstelle vorab übermittelt wurden, bedankte sich bei Klaus Sterner und Thomas Knab für die hervorragende Arbeit, die an den Schulämtern Passau geleistet wird. Der tägliche Austausch der Schulräte mit den Lehrerinnen und Lehrern sei ihr immens wichtig, um aktuelle Herausforderungen zu meistern und Initiativen des Kultusministeriums etwa zu Digitalisierung und Ganztagsbetreuung zu begleiten. Anna Stolz sicherte zu, die fünfte Schulratsstelle am Schulamt Passau wiederzubesetzen. „Am Schulamt Passau muss ein von der allgemeinen Statistik nicht erfasster Mehraufwand geleistet werden. Grund hierfür sind die Betreuung der Studierenden der Universität Passau und die besonderen Integrationsleistungen, die in Stadt und Landkreis erbracht werden müssen“, so Anna Stolz. Die Staatsministerin sprach den Abgeordneten ihren persönlichen Dank für Ihren Einsatz bei der Wiederbesetzung der fünften Schulratsstelle aus. Christian Lindinger, der den Termin bei der Ministerin federführend organisierte, hob die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen Toso, Meyer und Heisl hervor. Es sei schön zu sehen, wie man sich in Stadt und Landkreis Passau über Parteigrenzen hinweg für die Region einsetze. Die nach München gereisten Schulamtsdirektoren bedankten sich auch im Namen der beiden rechtlichen Leiter Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger bei der Kultusministerin und den Abgeordneten für Ihr Engagement um die Bildungseinrichtungen in Stadt und Landkreis Passau.