Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Josef Heisl, Einrichtungsleiterin Angelika Leitl-Weber und Mitarbeiterin Regina Spang.
Bis heute sind die Bahnhofsmissionen ein segensreicher Schutzort. Dabei suchen auch in Bayern immer mehr Menschen in Not und ohne Dach über dem Kopf die Zuflucht in den Wärmestuben – bayernweit gibt es davon 12 Stück. MdL Josef Heisl hat zuletzt die Bahnhofsmission in Passau besucht, um hier mit Einrichtungsleiterin Angelika Leitl-Weber über die tägliche Arbeit in der Bahnhofsmission und den damit verbundenen Herausforderungen und Anliegen zu sprechen. „Wir sehen uns als Anlaufstelle für alle Menschen, die schnell und völlig unbürokratisch Hilfe benötigen. Wir bieten Wärme, Schutz – ein Stück weit Geborgenheit“, so Leitl-Weber. Allein im letzten Jahr (2023) hat die Bahnhofsmission Passau über 25.000 Besuche zu verzeichnen, darunter Obdachlose, aber auch immer mehr Reisende. „Der Anteil an Frauen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, so die Einrichtungsleiterin.
In der Bahnhofsmission gleich kein Tag dem anderen. „Wenn wir morgens aufsperren, wissen wir nicht, wer oder wieviel Menschen überhaupt zu uns kommen oder was passiert. Eine deeskalierende Kommunikation spielt in unseren Räumen eine wichtige Rolle, weil einfach sehr viele unterschiedlichen Menschen zusammenkommen – oft natürlich auch mit einem schwierigen sozialen Hintergrund“, weiß Angelika Leitl-Weber, die mit ihrer Kollegin Regina Spang fast 20 Jahre in der Bahnhofsmission tätig ist. Auch wenn kein Tag planbar sei, habe man alles im Griff – „die Bahnhofsmission ist kein gefährlicher Ort. Im Gegenteil: Ein Schutzort und wir legen hier großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre. Bei uns darf jeder kommen“, so Regina Spang. „Manchmal gerät das Leben aus der Spur. Dann brauchen Menschen Hilfe.“
Die Bahnhofsmission in Passau ist eine Einrichtung unter dem Dach der Caritas. Für den CSU-Landtagsabgeordneten zeige sich die Einrichtung in all ihren Facetten als gelebte Nächstenliebe: „Hier wird der Mensch gesehen. Wenn wir unsere Caritas nicht hätten, dann wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Hier wird in der Breite sehr wertvolle Arbeit geleistet – darunter der Dienst hier am Bahnhof in Passau.“
Die Helfer und Angestellten der Bahnhofsmission bieten dabei täglich weit mehr als einen warmen Aufenthaltsort: Sie helfen ortsunkundigen Reisenden, Blinden, Rollstuhlfahrern, allein reisenden Kindern, Senioren, kranken und behinderten Menschen, oder auch Ratsuchenden und psychisch kranken Menschen. „Oft ist einfach ein kurzes Gespräch, ein Ratschlag oder eine Hilfe beim Ein- und Umsteigen, die unsere tägliche Arbeit ausmacht“, so Leitl-Weber. Hervorheben möchte sie in diesem Zusammenhang auch die tatkräftige ehrenamtliche Unterstützung, unter anderem von vielen jungen Menschen und Studenten. „Um den Nachwuchs ist uns nicht bang“, dankt sie abschließend dem Interesse und der Zeit des CSU-Landtagsabgeordneten.