Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Hans Koller, MdL Josef Heisl, Eduard Moser, Florian Weizenberger, Tobias Weizenberger, Staatsminister Christian Bernreiter, Bauamtsdirektor Norbert Sterl, Andreas Peschl und Christian Lakota.
Das Unternehmen ist im Bereich Rohrleitungs- und Industrieanlagenbau tätig. „Wir haben uns unter anderem auf den Großanlagenbau spezialisiert – heißt, der Transport nimmt in unserer Branche eine Schlüsselposition ein“, erläutert Tobias Weizenberger aus der Geschäftsführung von Wero in Thyrnau in einem offenen Gespräch mit dem Staatsminister sowie dem CSU-Stimmkreisabgeordneten Josef Heisl, dem stellvertretenden Landrat Hans Koller, dem Leitenden Baudirektor Norbert Sterl vom Staatlichen Bauamt Passau und Altbürgermeister Eduard Moser. Und genau hier liege die Problematik: „Mit Spezial- und Schwertransporten wird es nicht einfacher – in der Tendenz wird es für uns dann schwierig, wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Weizenberger. Bauteile, die man noch vor fünf bis zehn Jahren hätte problemlos transportieren können, bringt man heute schwieriger auf den Weg. Exemplarisch spricht das Unternehmen den Transport vom Firmengelände in Thyrnau zum Hafen in der Stadt Passau an: „Die Strecke ist herausfordernd und wir müssen derzeit den für uns ungünstigsten Weg fahren“, erläutert Christian Lakota, Geschäftsführer der Schwertransport Service GmbH und mitverantwortlich für die Durchführung von Groß- und Schwertransporten bei der Firma Wero in Thyrnau. Tonnagebeschränkungen bei Brückenbauwerken, die Reduzierung der Durchfahrtshöhen, Sicherheitsabstände und alte Baumbestände – „bei der Steuerung von Großkomponenten zählt jeder Zentimeter“, so Lakota weiter.
„Wir machen, was machbar ist. Allein, um den Wirtschaftsstandort Bayern nicht unnötig zu schwächen oder um Nachteile für unsere Unternehmen zu vermeiden“, signalisiert der Staatsminister ein grundsätzliches Verständnis für die Thematik und sichert seine Unterstützung bei einzelnen Anliegen zu. Dennoch betont er weiter: „Wir haben aber natürlich auch eine zugelassene Straßenverkehrsordnung und die ständig steigende Verkehrsbelastung mit einem Schwerlastanteil von knapp 25 Prozent bringt unsere Infrastruktur natürlich auch an ihre Grenzen“, so Staatsminister Christian Bernreiter. Irgendwann sei das Ende erreicht und man könne nicht das komplette System umstellen, weil sämtliche Teile immer größer würden.
„Ihr sollt sehen, dass uns das Thema am Herzen liegt. Die Anliegen unserer heimischen Unternehmen nehmen wir durchaus ernst“, so der stellvertretende Landrat Hans Koller. Auch MdL Josef Heisl betont im Rahmen des Ortstermins: „Die Problematik trifft nicht nur das Thyrnauer Unternehmen, sondern die Branche insgesamt, beziehungsweise sämtlich Unternehmen, die mit großen Gerätschaften auf unseren Straßen unterwegs sind. Dabei treffen großräumige Umfahrungen und Ausweichstrecken die Firmen nicht nur finanziell, sondern stellen auch eine zusätzliche Belastung für die Umwelt dar.“
Bauamtsdirektor Norbert Sterl weist darauf hin, dass das Staatliche Bauamt Passau kontinuierlich Baumaßnahmen für den Erhalt und die Verbesserung der Straßeninfrastruktur einschließlich der Brücken im Amtsgebiet durchführen lässt, auch auf Strecken, die die Firma Wero für ihre Transporte nutzt. „Im Falle einer Vollsperrung werden Alternativstecken aufgezeigt, die für Groß- und Schwertransporte geeignet sind und der Antragstellung zugrunde gelegt werden können. Zur Beratung und Abstimmung hilft die ‚Zentrale Fahrtwegeprüfung von Groß- und Schwertransporten‘ am Staatlichen Bauamt in Abstimmung mit der ‚Zentralstelle für Großraum- und Schwertransporte der Landesbaudirektion Bayern in Vilshofen gerne weiter“, bietet Sterl abschließend an.