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09.05.2025 | Laura Eigsperger | Stadt Passau / Landkreis Freyung-Grafenau.

Verkehrsprobleme im Blick

MdL Josef Heisl bringt Bürgermeister aus dem nördlichen Landkreis Freyung-Grafenau und den Freyunger Landrat mit dem Staatlichen Bauamt Passau an einen Tisch.

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Josef Heisl trafen sich kürzlich die Bürgermeister der nördlichen Landkreisgemeinden aus FreyungGrafenau, die zum Stimmkreis Passau-Ost gehören, gemeinsam mit Landrat Sebastian Gruber zu einem intensiven Austausch im Staatlichen Bauamt Passau. 
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zentrale Infrastrukturthemen der Region – darunter die B12, die Schanzlbrücke in Passau sowie Fragen zu Unfallhäufungen, stark frequentierten Ortsdurchfahrten und den Herausforderungen des Pendlerverkehrs.  


Foto (Laura Eigsperger): v. l. Bürgermeister Jürgen Schano, Bürgermeister Roland Schraml, Bürgermeisterin Kristina Urmann, Bürgermeister Leo Meier, Landrat Sebastian Gruber, Bürgermeister Roland Freund, Anna Ritzer und Felix Arneth vom Straßenbauamt, MdL
 Mit am Tisch saßen Grainets Bürgermeister Jürgen Schano, Kristina Urmann (Bürgermeisterin von Neureichenau), Leo Meier (Röhrnbach), Roland Schraml (Haidmühle) sowie Jandelsbrunns Bürgermeister Roland Freund. Gemeinsam mit dem Behördenleiter Norbert Sterl, Bereichsleiter Kurt Stümpfl und den Fachleuten des Staatlichen Bauamts wurde über laufende Projekte, Planungsstände und künftige Maßnahmen diskutiert. Die Bürgermeister trugen eine Vielzahl an Anliegen vor: So schilderte Röhrnbachs Bürgermeister Leo Meier die schwierige Verkehrssituation an der Kreuzung bei Pötzerreut, an der es regelmäßig zu Unfällen komme. „Jeder Unfall ist einer zu viel“, betonte Bürgermeister Meier. Die Sichtverhältnisse seien unzureichend, zudem sorge das hohe Verkehrsaufkommen durch nahegelegene Betriebe für zusätzliche Gefahren. 
 
Felix Arneth, der zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt, verwies darauf, dass in Abstimmung mit der Polizei und der zuständigen Verkehrsbehörde je nach Unfallhäufigkeit geprüft werde, welche Maßnahmen erforderlich seien. Im Rahmen eines sogenannten Kaskadenprinzips würden zunächst kurzfristige Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkung und Beschilderung diskutiert, sollte sich die Situation nach Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen nicht bessern, könnten als langfristige Lösungsansätze auch bauliche Maßnahmen notwendig werden. 
Aus Grainet wurde der Wunsch nach Verbesserungen des Straßenzustands geäußert – insbesondere auf der Strecke in Richtung Dreisessel. Das Staatliche Bauamt stellte in Aussicht, dass in der zweiten Jahreshälfte Erhaltungsmaßnahmen in diesem Bereich umgesetzt werden. Ein zentrales Anliegen von Bürgermeister Schano ist die Verkehrssicherheit in der Gemeinde – besonders an der Bushaltestelle in Unterseilberg, damit Kinder künftig nicht mehr ein Teilstück entlang der Staatsstraße zum Haltepunkt laufen müssen Die entsprechenden Maßnahmen wurden bereits abschließend ausgeschrieben, die bauliche Umsetzung ist für diesen Sommer vorgesehen. Auch die Verkehrssituation auf der Strecke von Grainet nach Waldkirchen war ihm ein Anliegen. Dort wechselten häufig die Geschwindigkeitsbegrenzungen – für viele Pendler ein Ärgernis. Ein kontinuierlicher Verkehrsfluss mit einer einheitlichen Regelung sei aus Sicht der Gemeinde wünschenswert, um die Leichtigkeit und Sicherheit des Verkehrs zu verbessern. Auch der Knotenpunkt an der Waldkirchner Umgehung –, rückte in den Fokus. Von der Stadt Waldkirchen war bei dem Termin am Bauamt leider kein Vertreter anwesend. 
 
Die komplexe Verkehrssituation an dieser Stelle beschäftigt die Region aber seit Längerem. Seitens des Staatlichen Bauamts wurde betont, dass eine Lösung nur im engen Schulterschluss mit der Stadt Waldkirchen möglich sei. Behördenleiter Norbert Sterl wies darauf hin, dass das Staatliche Bauamt nach einem mehrjährigen intensiven Untersuchungsprozess eine Kreisverkehrslösung auf oberer Ebene unter Mitbenutzung des vorhandenen Brückenbauwerks als einzige geeignete Lösung zur Verbesserung der Situation erachte. Diesen Planungsvorschlag habe die Stadt Waldkirchen abgelehnt. Das Bauamt hat daher die bisherige Planungsphase abgeschlossen. Der Knoten ist zudem aktuell nicht mehr als Unfallhäufungsstelle gelistet. 
Daniel Mainka, Abteilungsleiter für den Bereich Brückenbau, informierte über die laufenden statischen Berechnungen und Untersuchungen des Bauwerks Schanzlbrücke. Dabei werde die Brücke derzeit unter anderem auf mögliche Chloridschäden durch Streusalz geprüft. Sollte sich herausstellen, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht tragfähig ist, werde auch eine dauerhafte Entlastungsbrücke in Erwägung gezogen. „Wir arbeiten an einem Konzept, das die Belastung für die Bürger möglichst geringhält,“ so Mainka. 
 
Ein zentrales Thema des Austauschs war auch die B12, die für viele der anwesenden Bürgermeister eine bedeutende Verkehrsader für ihre Gemeinden darstellt. Landrat Sebastian Gruber bezeichnete die aktuelle Situation als „herausfordernd“ und hob hervor, dass die B12 insbesondere für den gesamten südlichen Landkreis Freyung-Grafenau eine Schlüsselrolle spielt – sie führt direkt auf den Autobahnzubringer und fungiert somit als Achse zur überregionalen Anbindung. Im Sommer wird der Abschnitt zwischen Pilling und Hutthurm auf dem Autobahnzubringer auf einer Länge von 10,5 Kilometern für rund 6,4 Millionen Euro instandgesetzt. Trotz der verkehrlichen Bedeutung wurde im Gespräch deutlich: Der Autobahnzubringer allein kann die Verkehrsprobleme rund um Passau nicht lösen. „Der Autobahnzubringer wird nie eine Ersatzlösung für den Norden von Passau sein“, betonte MdL Josef Heisl. „Langfristig braucht es andere Lösungen, um die Verkehrsbelastung in der Region wirksam zu bewältigen.“ 
 
Zum Abschluss des Treffens betonte Josef Heisl die Bedeutung solcher Runden: „Es ist wichtig, dass wir regionale Verkehrsthemen dort diskutieren, wo sie entstehen – vor Ort. Nur durch regelmäßigen Austausch auf Augenhöhe können wir unsere Region gemeinsam voranbringen.“ Die Bürgermeister bedankten sich beim Staatlichen Bauamt Passau für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Auch Amtsleiter Norbert Sterl zeigte sich zufrieden mit dem Austausch und lobte die offene, sachliche Gesprächsatmosphäre. Er betonte, dass man den Dialog mit den Kommunen weiterhin aufrechterhalten und Anliegen der Gemeinden aufmerksam begleiten werde.