Hermann Reischl, Gastgeber des Treffens und Inhaber des Wellness- & Naturresorts Reischlhof, stellte nicht nur die stilvolle Location zur Verfügung, sondern sorgte gemeinsam mit seinem Team auch für kulinarische Highlights, die den Rahmen für den intensiven und konstruktiven Austausch abrundeten.
Am Gespräch nahmen auch Bernhard Sitter (Bier- & Wohlfühlhotel Gut Riedelsbach), Josef Ritzinger (Wellnesshotel Jagdhof), Helmut Paster (Hotel Hüttenhof), Christian Koch (Hunderesort Waldeck), Wolfgang Obermüller (Landrefugium Obermüller), Bürgermeister Christian Escherich (Markt Wegscheid) sowie Bezirksrat Stephan Gawlik teil. Sie alle eint ein Ziel: die nachhaltige Stärkung des Tourismusstandorts Bayerischer Wald – als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum.
Im Fokus des Gesprächs stand die Rolle der regionalen Tourismusverbände und insbesondere der Zusammenschluss der Premiumpartner Bayerischer Wald – eine Kooperation aus derzeit 67 familiengeführten Top-Betrieben, die tief in der Region verwurzelt sind und den Tourismus wie auch das wirtschaftliche Leben maßgeblich prägen. Jährlich fließen derzeit rund 680.000 Euro über den Tourismusverband Ostbayern e.V. in das Marketing für den Bayerischen Wald. Doch das ist längst nicht genug. Die Betriebe selbst und deren Partner investieren jährlich zusätzlich erhebliche Eigenmittel, um das touristische Profil der Region zu schärfen. Ohne dieses private Engagement wäre die Strahlkraft der Marke Bayerischer Wald nicht in dem Maße möglich – denn „die öffentliche Finanzierung reicht bei weitem nicht aus“, so die Vertreter der Premiumhotels.
Dabei wurde auch deutlich, dass es nicht allein um finanzielle Mittel geht, sondern ebenso um strukturelle Rahmenbedingungen: Landtagsabgeordneter Stefan Meyer betonte: „Gerade Landkreise und Kommunen brauchen mehr Entscheidungsfreiheit, um passgenaue Lösungen für ihre Region umsetzen zu können. Die Akteure vor Ort wissen am besten, was funktioniert – und sie brauchen den nötigen Spielraum, um aktiv gestalten zu können.“
Hermann Reischl warnte eindringlich: Wenn die Investitionen zurückgehen, ist die Tourismusstruktur in der Fläche gefährdet – mit Folgen für den gesamten ländlichen Raum. Die klare Botschaft an die Politik lautete daher: Es braucht dringend eine staatliche Aufstockung der Mittel für die regionalen Tourismusverbände. Ebenso notwendig sind: „langfristige Finanzierungssicherheit und eine politische Anerkennung des Tourismus als zentralen Standortfaktor – nicht nur für Gäste, sondern auch für die Gewinnung von Fachkräften, die Ansiedlung von Betrieben und die Gestaltung lebenswerter Räume im ländlichen Raum.“ Josef Heisl machte deutlich, dass es hier um weit mehr geht als um Ferienidylle: „Wertschätzung schafft Wertschöpfung. Der Tourismus ist ein zentraler Impulsgeber für die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Regionen. Wenn er wegbricht, trifft das nicht nur Hotels und Pensionen, sondern auch den Einzelhandel, das Handwerk, die Gastronomie und viele andere Branchen, die direkt oder indirekt davon abhängen. Es geht um Arbeitsplätze, regionale Identität und Zukunftsaussichten. Deshalb muss der Tourismus politisch endlich als das gesehen werden, was er ist: ein unverzichtbarer Standortfaktor mit enormem wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Hebel.“
Auch aus Sicht der Betriebe ist klar: Ohne langfristige Planbarkeit wird es schwer, den erfolgreichen Weg fortzusetzen. Hermann Reischl brachte es auf den Punkt: „Wir brauchen als Betriebe Planungssicherheit, damit es auch in der nächsten Generation weitergeht.“
Fraktionsvorsitzender Klaus Holetschek betonte in seinem abschließenden Statement die Notwendigkeit, nicht nur finanzielle Fragen, sondern auch strukturelle Grundlagen neu zu denken: „Es reicht nicht, einfach mehr Geld in den Kreislauf zu geben – wir müssen kritisch hinterfragen, ob die bestehenden Strukturen den heutigen Anforderungen noch gerecht werden. Sind Mittel effizient eingesetzt? Funktionieren Entscheidungswege? Der Tourismus ist ein hochdynamischer Wirtschaftszweig, der auf Agilität und Qualität setzt – genau das müssen auch unsere Fördersysteme leisten. Die Premiumbetriebe im Bayerischen Wald sind hierfür ein starkes Beispiel: Sie verbinden regionale Verwurzelung mit Innovationskraft und unternehmerischem Mut. Dieses Engagement verdient nicht nur Anerkennung, sondern verlässliche Rahmenbedingungen, die langfristige Entwicklung möglich machen.“